AIM-Aktuell: Expertendiskussion über die Langlebigkeit von RFID Labels

Der „AIM“ ist weltweit der wichtigste Verband für Automatische Identifikation, Datenerfassung und Mobile Datenkommunikation. Er fördert die internationale Zusammenarbeit und entwickelt zusammen mit allen beteiligten Unternehmen neue, intelligente AutoID-Ideen. Sein Arbeitskreis EREG (European RFID Experts Group) versucht zusammen mit den Herstellern von Chips, Inlays und Labels aktuell einen Weg zu finden, um die Leseeigenschaften von RFID Labels über angemessene Investitionszeiträume konstant zu halten.
RFID-Qualität: Die Anforderungen
RFID Labels – auch bekannt als RFID Transponder, RFID Tags oder RFID Etiketten – werden in allen Branchen immer häufiger eingesetzt, um Objekte mit Hilfe von RFID Readern zu identifizieren, so z.B. in der Fertigungssteuerung. Generell spielen RFID-Lösungen eine wichtige Rolle bei der Realisierung des Zukunftskonzeptes Industrie 4.0. Die Kommunikation zwischen den Labels und den Readern erfolgt über RF: Radiofrequenzen, also elektromagnetische Wellen. Je nach Reichweite dieser Wellen funktioniert ein RFID-System mit größerer oder kleinerer Lesereichweite. RFID Labels enthalten ein sogenanntes Inlay, das aus einem Chip und einer Antenne besteht. Inzwischen ist die RFID-Technik schon viele Jahre auf dem Markt und wie jede Technologie entwickeln sich die Komponenten weiter, so auch die Chips. „Neue Generationen von RFID Chips können dazu führen, dass die Lesereichweite von Labels ansteigt, was im Einzelfall ein unerwünschter Effekt ist, beispielsweise in der Fertigungssteuerung“ berichtet Wolf-Rüdiger Hansen, Geschäftsführer des AIM-D. „Das kann dazu führen, dass ein Reader, der auf Labels mit einer bewährten Generation von Chips kalibriert ist, plötzlich Labels liest, die er nicht lesen soll, weil sie zu einer anderen Fertigungslinie oder –zelle gehören.“ PANMOBIL berichtete über diese Problemaktik in der letzten Ausgabe von "AIM-Aktuell" vom 5. Juni 2014.
Der Arbeitskreis EREG (European RFID Experts Group) des Industrieverbandes AIM hat diesen Sachverhalt aufgegriffen und ist dabei, zusammen mit den Herstellern von Chips, Inlays und Labels einen Weg zu finden, um die Leseeigenschaften von RFID Labels über angemessene Investitionszeiträume konstant zu halten. So ist es denkbar, dass Labels mit Chips einer neuen Generation im Design so verändert werden, dass die bisherigen Eigenschaften konstant bleiben. Eine andere Lösung wäre, dass die Chip-Hersteller neue Chips so bereitstellen, dass sie bei Bedarf auf die bisherige Leistung kalibriert werden können. Beispiele für solche variablen Chip-Eigenschaften gibt es bereits mit Blick auf die Anforderungen des Datenschutzes.
Expertendiskussion beim EECC zur Lösung der RFID-Erfassungsprobleme
Die AIM-Experten sind zurzeit damit befasst, das Thema zu analysieren. Dazu fand am 12. Juni 2014 eine Expertendiskussion beim EECC (European EPC Competence Center) in Neuss statt. Das EECC hat ausgewiesene Erfahrungen in der Vermessung von RFID Labels und in der Beurteilung der unterschiedlichen Leistungsparameter. Mittelfristig wird der AIM-Verband zu einem Roundtable-Gespräch einladen, zu dem die Hersteller der Technologie-Komponenten und Anwender eingeladen werden, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Die Lösung soll sich im Rahmen akzeptierter Standards bewegen und darf laut AIM-D nicht dazu führen, dass Label-Hersteller oder Anwender von proprietären Chips abhängig werden. „Für einen Industrieverband ist es eine übliche und vornehme Aufgabe, auf solche Randbedingungen zu achten.“ sagt Hansen. Ergebnisse dieses Treffen lesen Sie bald hier im PANMOBIL [blog].