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AIM-Herbstforum 2014: NFC-Hype ums iPhone 6, Zukunft von iBeacons, AutoID 3.0 und die DataMatrix-Rev


Zweimal im Jahr treffen sich alle Mitglieder des Verbandes für Automatische Identifikation, Datenerfassung und Mobile Datenkommunikation (AIM-D) und berichten über Ihre Aktivitäten und aktuelle Themen der AutoID-Branche. Beim Herbstforum vom 15.-17. Oktober in Köln, unterstützt von PANMOBIL, ging es ums Wesentliche: um die Zukunft der automatischen Datenerfassung.

 

iPhone 6 NFC-Hype: Spannendere Anwendungsszenarien liegen im B2B-Bereich

„Ohne den richtigen Endanwender wird NFC im iPhone 6 und iPhone 6 Plus in Deutschland nicht wirklich durchstarten“ stellt Jörg Schmidt von Infineon Technologies fest, während er den AIM-Mitgliedern die aktuellen Ergebnisse seiner Arbeitsgruppe NFC (Near Field Communication) präsentiert. „Im Moment hat NFC einen enorm großen Coolness-Faktor, aber es fehlen einheitliche Bezahlsysteme, eine sinnvolle Integration von Gutscheincoupons oder Mitgliedkarten – der Endanwender weiß noch nicht wirklich, was er mit NFC machen soll“ berichtet Schmidt weiter. Die wirklich spannenden Anwendungsgebiete von NFC lägen im B2B-Bereich, weswegen seine Arbeitsgruppe aktuell Empfehlungen ausgearbeitet hat, wofür NFC alles genutzt werden kann, wie sich die genauen Datenstrukturen auf den NFC-Chips am effektivsten nutzen lassen und welche Tags sich für das Anwendungsfeld NFC überhaupt eignen. Die Ergebnisse sind in das aktuelle NFC-Whitepaper eingeflossen. „Die Kernfrage ist doch: warum schaffen wir es in Deutschland nicht, Technologien wie NFC, deren Grundlagen hier bei uns erfunden wurden, in Geld und Projekte zu verwandeln? Warum schaffen das immer nur die Amerikaner?“ fragt Nikolas Beutin von PWC im begleitenden Vortragsprogramm des Herbstforums. In die Bereiche Mobile Payment und Mobile Wallet seien bisher 3-stellige Millionenbeträge investiert worden, aber keiner sage hier in Deutschland, was Techniken wie NFC uns im Bezahlvorgang wirklich bringt. Die deutsche Bereitschaft, die neue Technologie zu akzeptieren, fehle noch, die Vorteile von NFC hätten andere Länder wie Großbritannien oder die USA schon längst verstanden. „Vor 15 Jahren haben sich die meisten noch gescheut im Internet mit Kreditkarte zu zahlen, das war den meisten viel zu unsicher“ erzählt Beutin. „Jetzt ist die Kreditkarte im Internet angekommen und genauso wird es sich auch mit dem Smartphone-Bezahlen entwickeln – in ein paar Jahren fragt keiner mehr nach der Sicherheit oder Sinn dieses Systems, dann hat es sich etabliert.“ Wesentliche Vorteile von NFC seien: die Ablösung veralteter Bezahlsysteme. Heutige Probleme wie: Geld nicht dabei, Kassierer zu langsam, Verständigungsprobleme im Ausland - das alles werde es in Zukunft nicht mehr geben. Mobile Wallets würden in Zukunft aber nicht nur zum Bezahlen da sein, sondern auch für Mitgliedskarten oder Coupons. Spätestens dann, wenn alle anderen Länder mit NFC zahlen können, dann werde es in Deutschland die Forderung geben nachzuziehen. Aber bis dahin werde noch ein wenig Zeit ins Land streichen. Bei einer Sache sind sich alle im Saal aber schon heute einig: die spannenden Anwendungen für NFC liegen in der Industrie. So könnten beispielsweise sinnvollere Prozessabläufe beim Wechsel von Winterreifen oder bei der Verwaltung von Arztrezepten vorgenommen werden. Apple Pay im Consumer-Bereich sei nicht die Spitze bei der Verwendung von NFC-Technologie.

AutoID 3.0 – Der Motor für zukünftige Systemintegrationen

„AutoID, also RFID und Barcode, das alles ist wirklich eine tolle Technik“ stellt Peter Schmidt von PANMOBIL in seiner Eröffnungsrede fest. „Aber die meisten, vor allem kleinere Unternehmen schrecken vor ihrer Einführung zurück, weil sie die hohen Investitions- und Folgekosten scheuen! Das darf nicht mehr passieren!“ Barcode-Scanner kaufen ist meist kein Problem, meint Schmidt, die fände man jetzt vor allem zum Beginn der Inventurzeit an jeder Internet-Ecke. Das Hauptproblem sei aber, wenn man dann damit arbeiten möchte: wie kommen die Daten, die gescannt wurden, denn wieder aus dem Scanner raus, zum Beispiel zum Warenwirtschaftssystem oder dem Mitarbeiter, welcher die Daten auswerten muss? Zusätzlich zum Scanner müsse meist eine weitere teure Software gekauft werden, mit der die Daten vom Scanner zu einem Computer gelangen. Und als ob das dann nicht schon genug wäre, müsse dann auch noch die passende Schnittstelle programmiert werden, damit der Scanner die Daten überhaupt irgendwohin verschickt. Um diesen großen „Investitionsschmerz“ in Folge-Technik ein Ende zu setzen, bietet der Kölner AutoID-Entwickler PANMOBIL Barcode- und RFID-Scanner, welche die gescannten Code-Daten selbstständig, ohne großen Benutzereingriff oder irgendeinen zwischengeschaltetem Computer versenden könnten. Nutzer bräuchten den Scanner einfach nur mit dem vorhandenen WLAN-Netzwerk und dem Internet verbinden und die Daten werden sofort dahin geschickt, wo sie hin sollen. Die Software, welche diese einfache Verbindung realisiert nennt sich EMMware mit SCOUT-Technology und soll umständlicher Systemintegration einen Riegel vorsetzen. Ähnlich sieht es Günther Trautzl von ICS, der über die Arbeit der AIM-Arbeitsgruppe SI (Systemintegration) berichtet. Die Schnittstellen zur Übertragung von AutoID-Daten zu Warenwirtschaftssystemen müssen vereinfacht und erleichtert werden. Deswegen arbeitet diese Gruppe zusammen mit der OPC Foundation – www.OPCfoundation.org – an der Spezifikation eines Software-Standards, der unter der Bezeichnung Companion Standard auf der Hannover Messe Industrie 2015 veröffentlicht werden soll. "Das soll der "USB-Stecker" zur Software-Integration werden", so Trautzl.

Grundlage für einen komplett neuen DataMatrix-Code

Für den Bereich ORM (Optical Readable Media) spricht Wolfgang Weber von Pepperl+Fuchs von einer Revolution: Die Erschaffung des Rechteckigen Datamatrix-Codes. Hintergrund ist eine Anforderung aus der Pharmaindustrie. Hier muss in einem DataMatrix-Code die Seriennummer des Medikamentes mit der Pharmazentralnummer (PZN) hinterlegt sein. Bisherige DataMatrix-Codes haben auf Pharmaverpackungen nicht genügend Platz. Nun gibt es 13 neue rechteckige Formate um dieses Problem zu umgehen. Bis zu 175 alphanumerische Daten können auf dem neuen rechteckigen DataMatrix-Code gespeichert werden, auf dem alten waren dies nur knapp 60. Weber gab einen Trendausblick für die zukünftige Entwicklung: es werde in Zukunft wohl einen komplett neuen Datamatrix-Standard geben. Weber stellte außerdem zwei neue Code-Arten vor, mit denen die AutoID-Branche in Zukunft zu tun haben wird: den Han Xin Code und den Ultra Code. Der Ultra-Code habe die Besonderheit, dass Farbbereiche ausgewertet werden können. Klassische Industrie Scanner verfügen über keine Farbkamera. Dieser Code lässt durch die Interpretation von Farben nun viele neue Anwendungsmöglichkeiten zu. Unter anderem für Smartphones, die von Haus aus ja über eine Farbkamera verfügen.

Beacons/iBeacons – bald ähnliches Schicksal wie RFID?

„Knapp erklärt basieren Beacons (Android) und iBeacons (Apple) auf einer Bluetooth-Funktechnik, welche Software auf dem Smartphone ansprechen kann, ohne dass der Anwender dafür eine spezielle App starten muss“ begann Bernd Gruber von indoo.rs seinen Vortrag über die aktuelle Verwendung der neuen Trend-Technologie. Durch diese Lokalisierungstechnik können beispielsweise Smartphones von Besuchern eines Messestandes „getrackt“ werden um zu schauen, welcher Bereich Sie auf dem Stand am meisten interessiert. Oder auch „Automatic Mapping“: durch ein intelligentes Netzwerk mehrerer Beacons, können Innenbereichs-Karten automatisch angelegt werden, ohne, dass Räumlichkeiten ausgemessen werden müssen. Am Beispiel des Flughafens San Fransisco erklärte er die Vorteile. „So ein Flughafen ist eine 365-Tage-Baustelle – dort verändern sich die Räumlichkeiten ständig, weil sie an aktuelle Anforderungen angepasst werden. Mit Beacons kann das Mapping automatisch und live erfolgen.“ Mit dieser Technik lassen sich beispielsweise auch Smartphone-basierte Wegweiser für Blinde realisieren. Aktuelles Problem aber sei: Beacons sind momentan ein Hype, jeder möchte auf das Trittbrett dieser neuen Technologie aufspringen. Aus diesem Grund finden sich viele Hersteller, die qualitativ minderwertige Beacons herstellen und den Ruf der Technik ankratzen. „Schauen wir einmal, wie sich die Beacons entwickeln werden„ meint AIM-D Vorstandsvorsitzender Frithjof Walk von FEIG Electronics am Ende der Veranstaltung. „Wir haben einen ähnlichen Hype bei der Einführung der RFID-Technik mitgemacht, am Ende waren es von unzähligen Anbietern nur wenige, welche die Technik gewinnbringend für sich nutzen konnten.“

#Allgemein #PANMOBILInside

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